Corona und Hauterkrankungen gehören zusammen. Das neuartige Corona-Virus COVID-19 löst nicht nur die bekannten Lungen- sowie Fiebererkrankung aus, sondern ist auch Auslöser von Hauterkrankungen. Verschiedene Hauptprobleme sind zudem indirekte Folge der Schutzmassnahmen.
Trockene und rissige Hände wegen Corona-Hygiene
Ich habe durch das vermehrte Händewaschen und -desinfizieren in der Corona-Pandemie trockene und rissige Hände. Was kann ich tun?
Sogenannte „Corona-Hände“ treten leider gehäuft durch die vermehrte Handhygiene auf. Trockene „Corona-Hände“ können zu einem Handekzem führen. Handekzeme bedürfen einer besonderen Pflege damit die Haut nicht chronisch geschädigt wird. In der Dermatologie Friedrichshain beraten wir Sie gerne zum Thema Handpflege. Bei uns finden Sie hilfreiche Tipps, um Ihre Hände in der Corona-Zeit gesund zu halten. Falls Sie zusätzlich einen handbelastenden Beruf (z.B. Krankenschwester, Friseur) ausüben, kann Sie auch Ihr Betriebsarzt beraten.
Die drei besten Tipps gegen „Corona-Hände“
- Pflege, Pflege, Pflege
Gönnen Sie Ihren Händen eine extra Portion Liebe und Aufmerksamkeit in diesen schwierigen Zeiten. Bewährt sind Handcremes aus der Apotheke, die die Hautbarriere stärken. Haben Sie keine Angst davor, Ihre Hände zu überpflegen! Gönnen Sie stattdessen Ihren Händen noch zusätzliche Fürsorge im Schlaf, indem Sie vor dem Zubettgehen die Hände dick eincremen und Baumwollhandschuhe tragen. - Feuchtarbeit vermeiden
Tragen Sie geeignete Schutzausrüstung bei Feuchtarbeiten (Putzen, Abspülen) auch im Haushalt. Ungeeignet sind Einmalhandschuhe, insbesondere wenn diese über längere Zeit getragen werden. Deutlich besser sind die klassischen „gelben“ Gummihandschuhe, die mehrfach verwendet werden können. Legen Sie unter den Gummihandschuhen zusätzlich noch Baumwollhandschuhe an. Diese saugen den Schweiß auf und vermeiden ein Aufquellen der Haut. Falls Sie beruflich Feuchtarbeit ausführen, so muss der Arbeitgeber geeignete Schutzausrüstung bereitstellen. - Besser desinfizieren als waschen
Was viele Menschen nicht wissen: häufiges Händewaschen trocknet die Haut mehr aus als eine gut rückfettende Handdesinfektion. Lassen Sie sich in Ihrer Apotheke bezüglich eines wirksamen, aber sanften Handdesinfektionsmittels beraten. Dieses gibt es auch in kleinen Flaschen, ideal für die Handtasche. Die Hände müssen gewaschen werden, wenn grobe Verschmutzungen vorliegen. Dafür geeignet sind milde, ph-neutrale Seifen, die auch eine rückfettende Komponente enthalten. In der Apotheke finden Sie auch Handwaschöle, welche die Hände schon beim Waschen pflegen. Nach dem Waschen sollten die Hände eingecremt werden.
Seit Corona leide ich nicht nur unter trockenen Händen, sondern auch an einem Handekzem. Was kann ich tun?
Bei einem Handekzem wird die Haut der Hände trocken, schuppt und spannt. Es können auch Risse oder Bläschen auftreten. Manche Patienten haben auch Schmerzen, besonders wenn offene Hautstellen entstanden sind.
Ein Handekzem kann unter anderem durch sogenannte Kontaktallergien, also Allergien auf Stoffe, mit denen die Haut der Hände direkt in Berührung kommt, ausgelöst werden. Weitere Faktoren sind eine trockene Haut, eine genetische Veranlagung in Richtung Atopie, Allergie und Neurodermitis. Wenn die Haut bereits trocken und vorgeschädigt ist, können allergieauslösende Stoffe einfacher in die Haut eindringen. Oft kommen mehrere Ursachen zusammen. Es ist immer hilfreich, die Hautbarriere durch geeignete Cremes zu stärken und Feuchtarbeiten nur mit geeigneter Schutzausrüstung (Handschuhe) durchzuführen. Wenn bereits ein Handekzem besteht, sind jedoch reine Pflegemaßnahmen oft nicht mehr ausreichend. In der Dermatologie Friedrichshain bieten wir Ihnen lokale (mit Cremes und Salben) oder bei Bedarf auch systemische (mit Tabletten) Behandlungen an. Zusätzlich wird Ihr Dermatologe mit Ihnen auch mögliche Ursachen des Handekzems abklären. Sie werden auf Kontaktallergien getestet und es wird abgeklärt, ob das Handekzem möglicherweise beruflich bedingt sein könnte.
Maske und Ausschlag, Pickel
Unter dem Mund-Nasenschutz bekomme ich Ausschlag und Pickel. Was kann ich tun?
Viele Menschen beobachten, dass sie vermehrt Pickel und Ausschlag unter der Maske bekommen. Dieses Phänomen hat in den Medien sogar einen eigenen Namen: die „Makne“.
Darunter können verschiedene Krankheitsbilder fallen, die durch das Tragen der Maske ausgelöst oder verschlimmert werden. Wenn plötzlich vermehrt Pickel auftreten, handelt es sich häufig um eine Form der Akne.
Die drei besten Tipps gegen „Makne“
- Verwenden Sie eine sanfte Reinigung morgens und abends
Der Cleanser soll die natürliche Hautschutzbarriere erhalten und idealerweise frei von reizenden Stoffen wie Parfüm sein. Achten Sie auf die Verwendung eines nicht-komedogenen Reinigungsmittels. Reinigen Sie Ihre Haut morgens vor dem Auftragen weiterer Pflegecremes oder der Sonnenschutzcreme, dann nach Ablegen der Maske zu Hause. Spätestens am Abend, sollte eine weitere Reinigung erfolgen. - Bevorzugen Sie leichte Gesichtscremes oder Sonnenschutz
Die Haut braucht Pflege, auch unter der Maske. Weichen Sie jedoch lieber auf leichte, ölfreie Produkte aus, die die Poren nicht zusätzlich verstopfen. Viele Produkte, die als besonders reichhaltig, „rich“ , oder sehr pflegend angepriesen werden, können bei Pickeln unter der kontraproduktiv Maske sein. - Maske regelmäßig wechseln, Hände waschen oder desinfizieren vor dem Anlegen der Maske. Um zu verhindern, dass die Maske eine Brutstätte für Pilze und Bakterien wird, sollten Sie die Maske regelmäßig wechseln. Einmal-Masken (OP-Masken) werden nach dem einmaligen Gebrauch entsorgt, jedoch ebenfalls, sobald sie einmal durchfeuchtet waren. FFP-2 Masken können auch mehrmals genutzt werden. Nach dem Tragen hilft Desinfektionsspray an der Innenseite der Maske um Keime, aber auch Gerüche zu reduzieren.
Meine bestehende Hauterkrankung wird unter der Maske schlimmer, was kann ich tun?
Auch andere Hauterkrankungen, wie eine Neurodermitis oder eine Rosazea (Kupferflechte), können durch das Tragen der Maske einen Schub bekommen. Hier kann eine Anpassung der Pflegegewohnheiten schon eine erste Besserung bringen, jedoch muss hier häufig eine dermatologische Behandlung erfolgen.
Ich habe aktuell Husten, mein Corona-Test (PCR oder Schnelltest) ist positiv, zusätzlich habe ich Hautausschlag. Gibt es einen Zusammenhang?
Corona und Hauterkrankungen gehören leider zusammen. Wie viele andere Viruserkrankungen, kann auch das neuartige Corona-Virus begleitend Hautausschläge hervorrufen.
Spanische Hautärzte haben beobachtet, dass bei 20% der stationär behandelten Corona-Patienten Hautveränderungen vorlagen. Häufig haben sie einen juckenden roten Ausschlag am Körper beobachtet, der auch mit Quaddeln (Nesselsucht) oder Bläschen (wie bei den Windpocken) einher gegangen ist. In einzelnen Fällen sind an Händen und Füßen auch frostbeulenartige Veränderungen bemerkt worden. Diese Hautveränderungen heilen oft ohne Therapie innerhalb einer Woche wieder aus. Einblutungen in die Haut, einzelne rote Flecken und plötzlich kalte Finger und Zehen sind jedoch durchaus ein Alarmzeichen, dass unbedingt sofort mit dem behandelnden Arzt besprochen werden sollte.
Kann ich etwas gegen den Hautausschlag tun?
Falls Sie milde Symptome wie Hautrötung oder Jucken haben, so können diese auch ganz ohne Behandlung wieder zurückgehen. Falls Sie stärkere Beschwerden haben oder an Schlafstörungen durch den Juckreiz leiden, sprechen Sie die Symptome bitte bei Ihrem behandelnden Dermatologen an. Ebenso sollten Sie bei Einblutungen in die Haut sowie plötzlich kalte Finger und Zehen umgehend Ihren behandelnden Arzt kontaktieren.
Ich bin nicht schwer erkrankt, lediglich mein COVID-19-Test (PCR oder Schnelltest) ist positiv, kann ich trotzdem Hautausschlag bekommen?
Ja, ein Hautausschlag kann auch bei Patienten auftreten, die nur wenige typische Corona-Symptome haben. Er kann auch erst später im Krankheitsverlauf auftreten. Ein Auftreten nach mehreren Wochen ist jedoch nicht typisch.